Der Grimming ist mit seinen 2.351m der höchste freistehende Berg Europas. Ob das wirklich so ist? Davon wollten sich 2 Tourenführer und 6 Teilnehmer der AV Sektion Freilassing selbst ein Bild machen. Bereits um 4:30 Uhr startete die Gruppe am Vereinsheim mit zwei PKWs in Richtung Steiermark.
Vom Parkplatz „Grimminggeher“ in Niederstuttern macht sich die Gruppe bei noch angenehmen Temperaturen auf in Richtung Ziel. Nach einer knappen Stunde erreichten die Teilnehmer die Grimminghütte. Von dort aus merkt man schon nach wenigen Metern, dass man für den Grimming keinen langen „Zustiegshatscher“ bewältigen muss. Schnell wird es steil, felsig und geröllig. Nach einer Weile erreichte die Gruppe den Abzweiger zum Südostgrat. Durch die Schneegrube vorbei an den letzten Schneefeldern ging es über ein breites Band hinauf auf den Grat.
Dort angekommen zeigt sich dieser zunächst harmlos und das Gehgelände wechselt zwischen steilen Wiesen und Felsen. Mit der Zeit wird es immer mehr zum „hinglangen“. Die Kletterstellen sind jedoch einfach zu bewältigen und nicht wirklich ausgesetzt. Einmal geht man etwas ausgesetzt auf einer Platte um ein Eck und am Ende des Grates muss man von der Gratspitze ein bisserl ins „Nichts“ abklettern. Für die fitten Freilassinger Teilnehmer war das natürlich kein Problem.
Immer wieder hat man beeindruckende Tiefblicke ins Ennstal, das am frühen Morgen sogar noch teils im Nebel lag und auf den Grat. Die letzten Höhenmeter gings nahezu direkt aufs Gipfelkreuz zu. Immer wieder braucht man die Hände, jedoch ohne klettertechnische Schwierigkeiten. Am Gipfel wurden wir mit einem grandiosen Rundumblick belohnt. Der Beweis war somit erbracht, der Grimming ist ein freistehender Koloss, der insbesondere auf unserer Zustiegsseite steil ansteigt.
Nach der Gipfelrast mit Blick auf die Schladminger Tauern, den Dachstein bis hinaus zu Göll und Watzmann machte sich die Gruppe auf zum mühsamen Abstieg. Viel Geröll und einige Felsstufen prägen den Abstieg über das Multereck. Konzentration war gefragt – mindestens bis zur Grimminghütte. Dort genossen die Freilassinger noch das ein oder andere Kaltgetränke, bevor es in der Sommerhitze die letzten Meter hinunter ging zum Auto. Nach knapp 10 Stunden erreichte die Gruppe gesund und munter das Ziel und machte sich auf den Nachhauseweg.